Der Islam ist Staatsreligion in Malaysia. Ca. 52 % der Bewohner Malaysias sind Moslems. Viele Chinesen - oder chinesischstämmige Malaysier - sind Taoisten oder Buddhisten. Der Großteil der Inder - oder indischstämmigen Malaysier - sind Hinduisten (Hindus). Daneben gibt es in den abgelegenen Dschungelgebieten und hauptsächlich auf Borneo ( Sabah und Sarawak ) noch viele Animisten. Christen gibt es ebenfalls im Bergland Borneos. Diese wurden früher missioniert.
Laut Verfassung herrscht Religionsfreiheit. Man muss aber unterscheiden. Durch die zunehmende Radikalisierung des Islams in der ganzen Welt gibt es in Malaysia immer mehr sehr konservative und fundamentalistische Muslime. Leider zunehmend unter der jungen Bevölkerung. Im Malakka, Penang, Langkawi, Kuala Lumpur usw. herrscht in den meisten Stadtdteilen oder Gebieten ein relativ toleranter Islam. Das kommt hauptsächlich daher, dass der Großteil der Bevölkerung Chinesen oder Hindus sind. Außerdem gibt es dort viele Touristen, die Geld bringen, was ebenfalls zu vielen Strassencafes, Alkoholausschank und zu einem allgemeinen westlich geprägten Lebensstil führt, aber zunehmend den Hardlinern ein Dorn im Auge sind.
Islam komt aus dem arabischen und heißt "Hingabe Unterwerfung an Gott".
Der Islam ist die Lehre des Propheten Mohammeds. Mohammed wurde 570 nach Chr. als Sohn eines Kaufmanns aus dem Stamme der Quraisch in Mekka im heutigen Saudi-Arabien geboren. Nach islamischer überlieferung erschien ihm im Alter von etwa 40 Jahren erstmals der Erzengel Gabriel, der ihm im Verlauf seines weiteren Lebens über Jahre hinweg die Verse der göttlichen Offenbarung, des Korans diktierte. Im Jahre 622 n. Chr. beginnt die islamische Zeitrechnung.
Der Islam ist eine monotheistische Weltreligion. für die Muslime wie für Gläubige Christen und Juden gibt es nur einen wahren Gott. (Jede Religion behauptet dass ihr Gott der einzig wahre wäre. Deshalb wird es nie richtig Frieden oder Toleranz zwischen den Religionen geben).
für die Moslems ist Allah der Schöpfer, Erhalter und Erneuer aller Dinge. Der Mensch hat sich den Willen Allahs zu unterwerfen. Dies hat Mohammed durch den Erzengel Gabriel verkündet. Grundlage ist der Koran.
Der Koran ist in 114 Suren unterteilt. Sie beschreiben die ethische und geistige Lehre sowie das Jüngste Gericht. Die restlichen Suren befassen sich mit der Soziallehre und den politisch-moralischen Prinzipien (Ummah)
Die 5 Grundpfeiler des Islam wurden kurz nach dem Tode des Propheten Mohammeds aufgestellt und die Wesensmerkmale des Glaubens darzulegen.
Glaubensbekenntnis
Es gibt keinen Gott außer Allah und Mohammed ist sein Prophet. Dies muss vom Gläubigen verstanden und verinnerlicht werden.
Gebet
'Salat' das fünfmalige Gebet. Ursprünglich waren 3 tägliche Gebete vorgeschrieben. Heutzutage sind es 5 Gebete täglich, die der gläubige Muslim verrichten sollte. Vor jedem Gebet müssen die Hände, Gesicht und Füße gewaschen werden.
Zakat
Der Koran schreibt eine jährliche Abgabe vor. Z.b Getreide wird mit 10 % besteuert. Bargeld, Gold und Silber mit 2 % belastet. Diese Abgaben sollen für die Armen verwendet werden.
Fasten
Im neunten Monat des islamischen Kalender - dem Ramadan - wird von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang gefastet. Das heißt, es darf nichts getrunken, gegessen oder geraucht werden.
Hadsch
Jeder Moslem sollte einam in seinem Leben eine Pilgerfahrt - Hadsch - nach Mekka in Saudi Arabien unternehmen, sofern er es sich leisen kann. Höhepunkt einer Hadsch ist der Besuch des größten Heiligtums des Islams, der Kaaba. Die Kaaba (Haus Gottes) ist ein viereckiges Gebäude mitten in der Großen Moschee von Mekka. Die Kaaba ist aus Steinen der Berge Mekkas erbaut worden.
Der Genuss von Alkohol und Schweinefleisch ist verboten. Staat und Religion sind stark vermischt und verwoben in den islamischen Ländern.in sich geschlossenes rechtlich-politisches Wertesystem. Trennung von Kirche und Staat wie bei uns ist praktisch unmöglich. Schon allein wegen den Hardlinern. Ich bin überzeugt, dass es den meisten Muslimen egal wäre bzw. dass sie eine Trennung von Religion und Staat bevorzugen würden. Aber die Masse hat nun mal nichts zu sagen. Wie bei uns
Die Scharia - "Weg zur Tränke, deutlicher, gebahnter Weg, religiöses Gesetz" oder "Ritus" ist das religiös begründete, auf Offenbarung zurückgeführte Gesetz und Recht des Islam. Es regelt nicht nur Rechtsfragen, z.b. das Ehe- oder Strafrecht, sondern umfaßt alle Bereiche des Lebens wie Kulturvorschriften, Normen der Sozialethik und stellt eine umfassende Lebensordnung dar. Diese Regeln stammen aus der der frühen Abbasidenzeit und bilden auch heute noch die Grundlage des islamischen Rechts. Die Anwendung geschieht durch Fatwas. Das sind religiöse Gutachten und Entscheidungen der Religionsgelehrten der Muftis. Sie werden Aufgrund des Koran und der Sunna nach traditionellen Regeln (usul al-fiqh) getroffen.
Es gibt Fatwas aus allen Bereichen des Lebens. Ehe-, Kauf-, Vertrags- und Strafrecht, sowie die Beziehungen zu der nichtmuslimischen Welt wird geregelt. Die Scharia ist für Muslime universal gültig und muss nach islamischem Verständnis weltweit durchgesetzt werden. Die Gesetze der Schari'a sind für alle Menschen in einer islamischen Gesellschaft verbindlich, auch für Nichtmuslime. Bestimmte Regeln zur Glaubensausübung, wie Gebet und Wallfahrt, sind jedoch nur für Muslime gültig.
Seit dem 19. Jahrhundert wurde die Scharia in fast allen islamischen Ländern den europäischen Gesetzen angeglichen. Leider setzten sich nach 1945 wieder die Hardliner durch und die Scharia wurde in vielen islamischen Ländern wieder teilweise oder ganz eingeführt. Eine eindeutige Rückkehr in archaiische Zeiten.
Ein Großteil der Scharia muss von allen Muslimen, auch mit Gewalt, durchgesetzt werden. Die klassische Scharia ist in eine schiitische und vier sunnitische Rechtsschulen unterteilt. Da es unter islamischen Rechtsgelehrten keine allgemeine verbindliche Einigkeit gibt, kann man nicht von "der Scharia" sprechen. Kritik muss deshalb immer an konkreten Ausübungen der Fatwas gestellt werden.
Die Strafen die die Scharia vorschreibt sind sehr streng.
Auspeitschen, Steinigungen von Frauen bei Ehebruch. Dabei reicht es oft, die Frau nur des Ehebruchs zu bezichtigen. Viele Männer entlegen sich so Ihren ungeliebten Frauen. Weiterhin sind Stockschläge auf die Fußsohlen und öffentliches Hängen, abhacken von Gliedmaßen weitere Bestandteile des Strafenkataloges der Scharia.
Verbotene Handlungen laut Koran sind zum Beispiel :
Alkoholgenuss, Unzucht, die falsche Bezichtigung der Unzucht, Diebstahl, Geschlechtsverkehr zwischen Männern und die Abkehr vom Islam, Gotteslästerung, Verspottung, Schmähung oder Beleidigung des Propheten ( siehte Karikaturstreit ). Auch konstruktive Kritik am Mohammed oder dem Islam gilt als Beleidigung und sollte nach der Scharia bestraft werden. Das ist der Unterschied zwischen der westlichen freien toleranten Welt - in der jeder seine Meinung sagen darf - und der islamischen Welt.
Nicht falsch verstehen, ich bin kein Antimuslim. Ich halte alle großen Religionen wie Judentum, Islam und Christentum für Sekten, die einen totalitären Anspruch und eigentlich die Weltherrschaft anstreben. Ich wünsche mir eine Welt ohne Religion, dafür mit mehr Ethik, Moral, Toleranz, Nächstenliebe und Gerechtigkeit. Und diese schöne freie Welt - wie ich sie mir wünsche - ist mit Religion eigentlich nicht möglich. Man sieht es seit 2000 Jahren. Ich hoffe dass dies auch bei religiösen Lesern meiner Webseite verstanden und toleriert wird.
Sunniten
Der Islam ist in mehrere Richtungen gespalten. 90% der Muslime bekennen sich zur sunnitischen Glaubensrichtung. Diese unterteilen sich wiederum in Hanafiten, Malikiten, Hanbaliten (Wahhabiten) Schafiiten. Die Wahhabitische Richtung des Sunnitischen Islam ist keine Rechtsschule, aber stark an die der Hanbaliten angelehnt.
Die Hanafiten leben hauptsächlich in der Türkei währen die Malikiten in Nordafrika zu Hause sind, die Hanbaliten oder Wahhabiten hauptsächlich in Saudi Arabien zu finden sind. Der oberste Führer der Sunniten ist der Kalif. Die Sunniten sind die konservativere Glaubensrichtung des Islam.
Schiiten
Die Schiiten sind die zweitgrößtete Glaubensrichtung im Islam. Der oberste Führer der Schiiten ist der Imam. Der Iman ist ein Nachfolger Mohammeds und gleichzeitig auch Nachfolger Alis (des Schwiegersohns Mohammeds). Während der Kalif der Sunniten also nur ein weltlicher Verteidiger der Religionsgemeinschaft ist, stellt der Imam im Glauben der Schiiten ein unfehlbares und vollkommenes geistliches mit aller Macht ausgestattetes Oberhaupt dar. Es wird ihm auch die Sündenlosigkeit und Unfehlbarkeit zugesprochen. Bis vor einigen Jahren war der christliche Papst ja auch noch unfehlbar. Wenigsten daraus haben die Christen gelernt. Bei den Moslems dauert dies noch lange. für die Schiiten ist daher Ihre Glaubensrichtung mit dem Iman die einzig wahre Autorität im Islam. Im Christentum gibt es auch Katholiken und Protestanten. Wie sich manche Dinge doch gleichen
Charidschiten - Charidjiden
Die Charidschiten - die Ausziehenden - auch Charidjiden, Kharidjiten oder Khawaridj genannt, sind Anhänger der ältesten Glaubensrichtung des Islam.
Sie waren ursprünglich Anhänger des Kalifen Ali, von dem sie sich aber 657 lossagten. Sie lehnen jegliche familiäre oder stammesmäßige Bevorzugung bei der Auswahl des Kalifen strikt ab. Sie vertreten die Meinung, dass der beste und würdigste Muslim Kalif werden sollte, auch wenn er der Sohn des niedrigsten Sklaven oder Nichtaraber sei. Die Frage, wer der geeignetste Kalif sei, führte zu endlosen Streitereien und Kämpfen untereinander. Sie sind der Gegenpol zu den Schiiten, nur einen Kalifen akzeptieren der ein direkter Nachkomme des Propheten Mohammed. Viele radikalisierten und bekämpften sich aber derart untereinander, dass sie fast ausgerottet wurden. Deshalb hat auch nur die "gemäßigste" Grupe - die Ibaditen in einigen abgelegenden Gegenden als Minderheit überlebt. Die Ibaditen wurden Abd Allah ibn Ibad um 680 in Basra gegründet.
Heuzutage gibt es nur noch in einigen Gebieten Nordafrikas und im Oman einige Charidjiden
Der Sufismus - veraltet auch Sufitum oder Sufik - ist eine mystische Richtung des Islam. Die Anhänger des Sufismus traten Anfang des 8. Jahrhunderts im heutigen Irak das erste mal in Erscheinung. Sie sehen ihre Lehre nicht als ein spirituelles Produkt der islamischen Religion, sondern lediglich die esoterische Wahrheit des Islam. Der Sufismus erstrebt eine Verinnerlichung des Islam an. Im Mittelpunkt steht der Gedanke der reichen Gottesliebe.
Der Sufi versucht alles zu überwinden, was ihn von Gott trennt. über das Gebet, die Medidation und asketische übungen versucht er Gott näher zu kommen. Trotz erbitterten Widerstandes von islamischen Theologen und Rechtsgelehrten, Verfolgung und Hinrichtungen breitete sich der Sufismus aus. über die Jahrhunderte hinweg haben die Sufis ihre Lehre in einen engen Zusammenhang mit der islamischen Tradition gebracht. Der Sufismus ist in ihren Augen Teil des Islam und keine getrennte Glaubensrichtung. Aus ihrer Sicht ist ein Sufi ein Muslim. Einzelne Sufis wurden als Heilige verehrt. Schließlich begründete Ghasali die Vereinbarkeit von Sufismus und Islam. Ab den 12. Jahrhundert gründete sich der Orden der Derwische.
Kaaba in Mekka
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